Im Anzug ist Mann zu allen Gelegenheiten gut angezogen, vorausgesetzt, er sitzt. Fast nichts wirkt unfreiwillig komischer, als ein Mann im Anzug mit zu langen Hosenbeinen, die sich wie eine Ziehharmonika falten. Genauso unbeholfen sieht ein zu kleiner Anzug aus – als hätte er die Konfirmation bis ins Erwachsenenalter überdauert. Die Wirkung eines Anzugs hängt also nicht nur von der Qualität des Stoffes ab, die Passform ist mindestens ebenso wichtig. Es lohnt sich, einen Anzug weniger im Schrank zu haben, dafür aber den perfekt Passenden.
Was aber macht den perfekten Sitz aus? Bei dieser Frage hilft kompetentes Fachpersonal in den Herrenmodehäusern der Nürnberger Innenstadt. Zu breite Schultern und eine zu kurze Ärmellänge sind die häufigsten Fehler, die das Erscheinungsbild beeinträchtigen. Dicht gefolgt von der falschen Hosenlänge. Die Hose soll 3cm über dem Boden enden bzw. 1cm über dem Absatz. Mit dieser Länge liegen Hosenbeine mit einer kleinen Falte über dem Rist auf und rutschen beim Sitzen nicht in peinliche Wadennähe. Junge Anzugmode zeigt davon abweichend bewusst eine schmale, sehr Beinform, unter den farbenfrohen Socken zu sehen sind. Wie gesagt, ein Privileg der Jugend. Weniger für den seriösen Businessauftritt geeignet.
Die Form des Sakkos ist meist leicht tailliert, einreihig oder doppelreihig. Passt das Sakko, schließt die Schulternaht bündig am Oberarm ab, der Kragen sitzt flach auf der Schulter, das Revers fällt flach über die Brust. Die perfekte Weite ist gegeben, wenn zwei Finger in Brusthöhe waagrecht unter das geschlossene Sakko eingeschoben werden können. Die Länge des Sakkos muss den Po bedecken, die Ärmel enden am Handgelenk. Kleine Änderungen für die korrekte Weite und Länge übernehmen meist hauseigene Schneidereien.
Unter Beachtung dieser Punkte steht dann die ganze Auswahl an Anzügen bei den Herrenausstattern zwischen Sterntor und Kaiserburg in Nürnberg zur Verfügung. Das passende Hemd halten sie natürlich auch bereit.